Compton

I

Compton

 

['kʌmptən], Stadt in Kalifornien, USA, im südlichen Vorstadtbereich von Los Angeles, 90 500 Einwohner; Maschinenbau, Herstellung von Flugzeugteilen, chemische Industrie.

II

Compton

 

['kɔmptən],

 

 1) Arthur Holly, amerikanischer Physiker, * Wooster (Ohio) 10. 9. 1892, ✝ Berkeley (Calif.) 15. 3. 1962, Bruder von 2); wurde 1920 Professor an der Washington University in Saint Louis (Missouri), 1923 an der Universität von Chicago; leitete 1942-45 im Rahmen der amerikanischen Atombombenentwicklung (»Manhattan Project«) das Plutonium-Forschungsprojekt, das sich u. a. mit der Entwicklung graphit- und schwerwassermoderierter Kernreaktoren befasste und zur ersten sich selbst erhaltenden nuklearen Kettenreaktion (E. Fermi, 1942) führte; war 1945-53 Kanzler der Washington University, danach dort Professor für Naturphilosophie. - Seine Arbeiten über Röntgenstrahlen führten ihn 1922 zur Entdeckung des Compton-Effekts, für den er selbst und P. Debye die quantentheoretische Deutung gaben; er wies experimentell die von ihm berechnete Winkelverteilung bei der Comptonstreuung nach. Weiter konnte er 1923 die Totalreflexion und vollständige Polarisation von Röntgenstrahlen sowie mit R. L. Doan ihre Beugung an optischen Gittern nachweisen (dies ermöglichte eine Neubestimmung des Wertes der Elementarladung). Seit 1930 leitete er die Durchführung weltweiter Messungen der kosmischen Höhenstrahlung. - Für die Entdeckung des Compton-Effektes erhielt er 1927 den Nobelpreis für Physik (mit C. T. R. Wilson).

 

Werke: X-rays and electrons (1926); X-rays in theory and experiment (1935; mit S. K. Allison); The freedom of man (1935); Human meaning of science (1940); Atomic quest. A personal narrative (1956; deutsch Die Atombombe und ich).

 

 2) Karl Taylor, amerikanischer Physiker, * Wooster (Ohio) 14. 9. 1887, ✝ New York 22. 6. 1954, Bruder von 1); war 1915-30 Professor in Princeton (Massachusetts); seine Arbeiten betrafen die Kontaktelektrizität und thermion. Emission, den Photo- und Peltier-Effekt sowie die Fluoreszenz- und UV-Spektroskopie. Nach 1930 widmete sich Compton ganz der Wissenschaftsorganisation und -verwaltung: 1930-48 Präsident des Massachusetts Institute of Technology (MIT); 1931 Mitbegründer des American Institute of Physics.